Deine Gedanken beeinflussen Deinen Schmerz.
Schmerzen sind ein Warnsignal Deines Körpers.
Egal welche Schmerzen du hast: Schmerz ist immer ein Warnsignal deines Körpers und die direkte Aufforderung zur Verhaltensänderung.
Egal ob der Rücken nach einer langen Autofahrt zwickt oder dein Nacken sich nach 4 Stunden vor dem Laptop mit einem fiesen Brennen meldet: Dein Körper teilt dir damit mit, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Wenn du das nur lange genug ignorierst, kann der Schmerz chronisch werden. Oftmals sind bei Rückenschmerzen gar keine Gewebeschäden, also Bandscheibenvorfälle oder Verletzungen vorhanden. Die Ursache kann oftmals sehr vielseitig sein.
Bei andauerndem oder auch chronischem Schmerz spielt das bisher erfahrene, erlebte, gedachte und getane eine entscheidende Rolle. Die Neurowissenschaft spricht auch von "erlernten Komponenten".
Das Gehirn berücksichtigt bei der Schmerzstärke also:
was es in der Vergangenheit erfahren, erlebt, gedacht, getan und gefühlt hat
was es glaubt, was in der Zukunft passieren wird
Die Schmerzstärke nimmt ab, wenn das Gehirn davon ausgeht, dass etwas zur Schmerzlinderung unternommen wird
Die Kraft deiner Gedanken
Stell dir eine Zitrone vor. Die gelbe Schale. Das frische Fruchtsfleisch.
Ist dir etwas aufgefallen?
Ganz automatisch läuft dir das Wasser im Mund zusammen. Dieses Gedankenspiel zeigt sehr einprägsam, wie unsere Gedanken direkten Einfluss auf körperliche Funktionen wie in diesem Beispiel den Speichelfluss haben.
Und genau so funktioniert das auch mit Schmerzen. Oft ist nicht der Schmerz an sich das Quälende, sondern die Angst davor und das Gefühl, was dadurch ausgelöst wird: Sich ohnmächtig fühlen, hilflos, ausgeliefert.
Es entsteht ein Teufelskreis aus Schmerzwahrnehmung, Gedanken, Gefühlen und Schmerzintensität.
Und diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen.
Wie dir Neurozentriertes Training dabei helfen kann
Die folgenden Gehirnbereiche werden bei der Schmerzwahrnehmung aktiv:
1. Prämotorischer Kortex → Bewegungen organisieren und vorbereiten
2. Primärer motorischer Kortex → Bewegungen ausführen
3. Präfrontaler Kortex → Problemlösung, Gedächtnis
4. Vorderer cingulärer Kortex → Konzentration, Fokussierung
5. Primärer somatosensorischer Kortex → sensorische Diskriminierung
6. Insulärer Kortex → Eigenwahrnehmung des Körpers
7. Amygdala → Angst, Angstkonditionierung, Sucht
8. Thalamus → Stressreaktionen, autonome Regulation, Motivation
9. Hypothalamus → Stressreaktionen, autonome Regulation, Motivation
10. Kleinhirn → Bewegung und Kognition
11. Hippocampus → Gedächtnis, räumliches Erkennen, Angstkonditionierung
12. Rückenmark → Ansteuerung von der Peripherie
Egal welchen dieser Bereiche du also im Training ansprichst, du veränderst direkt die Schmerzwahrnehmung.
Da es aber in diesem Monat um die Gedanken geht, fokussieren wir uns auf die hervorgehobenen Bereiche. Wenn du positive Gedanken hast, findet quasi ein kleines Feuerwerk in deinem Gehirn statt. Es entstehen neune Verbindungen die zu neuer Schmerzbewertung führen. Die Schmerzwahrnehmung wird damit verändert und reduziert.
Was Du direkt umsetzen kannst:
Frage dich: Was war heute gut?
Was hat dir gefallen? Was hat dir gut getan?Schreibe dir auf, was du heute gut gemacht hast oder auch was andere gut gemacht haben?
Wechsel deine Perspektive auf den Tag und überlege dir, was dir heute Gutes passiert ist anstatt über Herausforderungen zu grübeln.
Erlaube dir mit einer Kleinigkeit zufrieden zu sein. Tag für Tag kannst du mehr Sachen aufschrieben, die gut gelaufen sind.