Neuroathletik Training

Beim Sport und der körperlichen Fitness geht es längst nicht mehr nur um Muskelkraft und Ausdauer. Immer mehr Athleten und Fitnessbegeisterte setzen auf das Konzept des Neuroathletik Trainings, um ihre sportliche Leistung zu verbessern. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem faszinierenden Ansatz?

Was ist Neuroathletik Training?

Neuroathletik Training ist Training für das Gehirn. Es ist eine innovative Trainingsmethode, die die Verbindung zwischen Gehirn und Körper optimiert. Dabei bindet es Elemente der bewussten Bewegungen, mentales Training und neurowissenschaftliche Prinzipien ein, um die körperliche Leistung zu verbessern. Grundlage sind die drei bewegungssteuernden Systeme, also die Augen, das Gleichgewicht und die Propriozeption, die im Training integriert werden.

Wie funktioniert Neuroathletik Training?

Diese Trainingsform zielt darauf ab, die neurologische Verbindung zwischen Gehirn und Körper zu stärken. Es geht darum, die Art und Weise, wie das Gehirn Befehle an die Muskeln sendet, zu optimieren. Wenn diese Verbindung gestärkt wird, kannst du schneller reagieren, präzisere Bewegungen ausführen und deine Leistung steigern. Vor allem kannst du damit aber auch Bewegungseinschränkungen reduzieren und Schmerzen lindern. Die Übungen sehen manchmal ungewöhnlich aus, haben aber eine große Wirkung. Denn sie setzen dort an, wo Schmerz und Bewegung entsteht: im Gehirn.

Welche Vorteile bietet Neuroathletik Training?

  • Schnellere Reaktionszeit: Das Gehirn kann schneller auf sensorische Informationen reagieren, was in schnelleren Bewegungen resultiert.

  • Präzisere Bewegungen: Du wirst in der Lage sein, Bewegungen genauer auszuführen, was besonders im Sport von Vorteil ist.

  • Verletzungsprävention: Durch die Verbesserung der Körperkontrolle und -koordination kannst du Verletzungen vorbeugen.

  • Steigerung der Leistung: Letztendlich kannst du deine sportliche Leistung auf ein höheres Niveau heben und neue Höchstleistungen erreichen.

  • Schmerzreduktion: Durch Methoden aus dem modernen Schmerzmanagement können Schmerzen reduziert und dein Gehirn umprogrammiert werden.

Wie kannst du mit Neuroathletik Training beginnen?

  • Finde eine qualifizierte Trainerin: Suche nach einer Trainerin, die Erfahrung mit Neuroathletik Training hat und dir dabei helfen kann, die richtigen Übungen und Techniken zu erlernen.

  • Setze klare Ziele: Überlege dir, welche sportlichen Ziele du erreichen möchtest, und teile sie deiner Trainerin mit. Das Training kann dann entsprechend angepasst werden.

  • Übe regelmäßig: Neuroathletik Training erfordert regelmäßige Übung und Engagement. Je mehr du investierst, desto größer werden die Ergebnisse sein.

  • Kombiniere es mit deinem aktuellen Training: Du kannst Neuroathletik Training in deine bestehende Trainingsroutine integrieren, um deine Fortschritte in deiner Sportart zu maximieren.

Die Anwendung der Neuroathletik kann je nach individuellen Zielen und Bedürfnissen variieren. Sie kann sowohl in traditionellen Sportarten als auch in Fitnessprogrammen integriert werden. Beispiele für neuroathletische Übungen sind das Training der Augen und des Gleichgewichts, das Ausnutzen des gesamten Bewegungsumfangs der Gelenke sowie das Üben von koordinativen Bewegungsabläufen und das gezielte Training der Propriozeption.

Was ist die Grundlage von Neuroathletik?

Die Grundlage von Neuroathletik sind die drei bewegungssteuernden Systeme: Augen, Gleichgewicht und Propriozeption. Damit sich der Körper bewegen kann, müssen diese drei Systeme zusammenarbeiten. Die Augen bezeichnet man auch als visuelles System und das Gleichgewicht als vestibuläres System.

  • 1. Das visuelle System

    Das visuelle System ist ein Schlüsselaspekt des Neuroathletik Trainings. Es befasst sich mit der Interpretation von Informationen, die über die Augen aufgenommen werden. Diese Interpretation betrifft Formen, Farben, Größen, Entfernungen und die räumliche Lokalisation.

    Einschränkungen im visuellen System können zu Rückenschmerzen führen. Interessanterweise hat das visuelle System auch einen Einfluss auf deine reflexive Stabilität und Körperhaltung. Die visuelle Wahrnehmung spielt eine entscheidende Rolle in der sportlichen Performance. Durch spezielle Übungen kannst du deine visuelle Wahrnehmung, Reaktionszeit, Handlungsschnelligkeit und Verletzungsprävention verbessern.

  • 2. Das vestibuläre System

    Das vestibuläre System, auch bekannt als Gleichgewichtssystem, spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Körperhaltung, der Raumorientierung und der Blickstabilisation. Dieses System beantwortet zwei wichtige Fragen: Wo befinde ich mich im Raum? In welche Richtung bewege ich mich?

    Ein nicht richtig funktionierendes Gleichgewichtssystem kann zu Hals- und Nackenverspannungen führen und ist oft die Ursache für Rückenschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Im Bereich des Sports kann gezieltes Training dieses Systems deine Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination und Reaktionszeiten verbessern. Du kannst auch deine reflexive Stabilität stärken.

  • 3. Das propriozeptive System

    Die Propriozeption, auch als Tiefensensibilität bekannt, ist ein mächtiges System unseres Körpers und beantwortet die Frage: Wo befinde ich mich im Raum? Das propriozeptive System wird oft unterschätzt, obwohl es in der Lage ist, Ursachen von Verspannungen und Schmerzen zu lösen. Insbesondere in der (Physio-)Therapie spielt das taktile System eine bedeutende Rolle.

Was kann Neuroathletik?

Die Integration von vestibulärem, visuellem und propriozeptivem Training in deine sportliche Routine kann deine Leistung erheblich steigern und Verletzungen vorbeugen. Diese Systeme sind nicht nur für Sportler von Bedeutung, sondern auch für jeden, der sein körperliches Wohlbefinden verbessern möchte.

Welche Rolle spielt das Nervensystem beim Neuroathletik Training?

Das  Input - Integration – Output-Modell

Das Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie wir mit unserer Umwelt interagieren und in ihr leben. Es erfüllt drei grundlegende Aufgaben:

  • Input aufnehmen: Unser Nervensystem empfängt sensorische Informationen und sendet sie an das Gehirn.

  • Integration schaffen: Das Gehirn übernimmt die Aufgabe, zu entscheiden, was diese aufgenommenen Informationen bedeuten und welche Handlungen daraus resultieren sollen. Dieser Prozess der Informationsverarbeitung ist von entscheidender Bedeutung, um angemessen auf die Umgebung reagieren zu können.

  • Output generieren: Schließlich erzeugt unser Nervensystem motorischen Output, der es uns ermöglicht, auf unsere Umgebung zu reagieren und uns in ihr zu bewegen. Dieser Output ist idealerweise schmerzfreie Bewegung. Oftmals kommt es allerdings in dem Dreiklang aus Input – Integration-Output zu Problemen und damit zu Bewegungseinschränkungen, Verspannungen oder sogar Schmerzen.

Das Fundament des Neuroathletiktrainings basiert auf dem Input-Integration-Output-Modell. Im Gegensatz zur herkömmlichen Trainingslehre, die oft ausschließlich das Ergebnis (Output) in den Fokus rückt, nimmt diese Methode die Informationsaufnahme (Input) und deren Integration im Gehirn genauer unter die Lupe.

Das Neuroathletik Training fokussiert sich vor allem auf die Input Ebene und versucht dabei, bessere Informationen aufnehmen zu können, um die Interpretation zu optimieren und damit den Output.

Die menschlichen Sinne

Unser Körper verfügt über Sinne, die es ihm ermöglichen, Informationen aus der Umwelt aufzunehmen. Dieser Vorgang wird als Exterozeption bezeichnet und umfasst unsere Sinneswahrnehmungen, die von äußeren Reizen ausgehen. Dazu gehören das Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen.

Darüber hinaus sind wir in der Lage, körperliche Empfindungen und Gefühle bewusst wahrzunehmen. Dies betrifft die Wahrnehmung von inneren Prozessen, wie beispielsweise das Spüren unseres Herzschlags, unserer Atmung oder der Signale aus unseren viszeralen Organen, die uns beispielsweise als Hunger oder Durst bekannt sind. All diese Informationen über unsere inneren Vorgänge werden als "Interozeption" bezeichnet und spielen eine wichtige Rolle in unserer Selbstwahrnehmung. Hierzu zählt auch die Wahrnehmung von Temperaturveränderungen und die Fähigkeit, unseren eigenen Körper zu spüren.

Damit unser Körper effektiv mit seiner Umwelt interagieren kann, ist es entscheidend, dass er weiß, wo er sich befindet. Hier kommt die "Propriozeption" ins Spiel. Sie liefert unserem Gehirn Informationen darüber, in welcher Position sich unser Körper und unsere Gliedmaßen befinden. Dies ist entscheidend, um Bewegungen und Handlungen koordinieren zu können. Die Propriozeption wird durch Rezeptoren ermöglicht, die unterschiedliche Reize aus der Umgebung aufnehmen und diese Informationen an das Gehirn weiterleiten. Diese Rezeptoren sind die Verbindung zur Außenwelt. Einige von ihnen reagieren auf mechanische Reize wie Druck oder Vibration, während andere auf chemische oder thermische Reize empfindlich sind.

Besonders Nozizeptoren, die als Gefahrensensoren fungieren, sind von Bedeutung. Sie leiten Informationen über potenzielle Gefahrensituationen an das Gehirn weiter. Interessanterweise hat die Forschung gezeigt, dass es keine spezifischen Schmerzsensoren gibt, sondern dass Schmerzempfindungen durch die Verarbeitung von Gefahrensignalen im Gehirn entstehen.

 Was bedeutet das für dich?

Wichtig ist zu verstehen, dass Bewegung und Schmerzen lediglich ein Ergebnis, sprich Output, sind. Das Input-Integration-Output-Modell betont die essenzielle Rolle der sensorischen Informationen (Input) in diesem Zusammenhang.

Diese Sinnesreize werden über verschiedene Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet, dort aufgenommen, integriert und interpretiert.

Die daraus resultierende Integration dieser Informationen im Gehirn führt zu einer motorischen Reaktion, unserem Output. Dieser Output kann sich in verschiedenen Bereichen zeigen, sei es in verbesserter Beweglichkeit, gesteigerter Leistungsfähigkeit, Schmerzlinderung, Haltungsverbesserung oder Verhaltensänderungen.

Die Qualität der aufgenommenen Informationen und ihre reibungslose Integration im Gehirn sind entscheidend für die Qualität des Outputs. Mit anderen Worten: Je besser die Informationsaufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung im Gehirn, desto beeindruckender wird das Ergebnis sein.

Für wen ist Neuroathletik geeignet?

Neuroathletik Training ist für jeden geeignet, der seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit optimieren möchte. Es ist der Schlüssel, um das Beste aus deinem Körper und Geist herauszuholen, unabhängig von deinem aktuellen Leistungsstand. Neuroathletik kann sowohl präventiv als auch rehabilitativ eingesetzt werden.

Neuroathletik eignet sich gleichermaßen für Athleten, unabhängig von ihrem aktuellen Leistungsstand, die präventiv ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit steigern möchten, sowie für Sportler, die anfällig für Verletzungen sind. Denn Verletzungen haben oft ihre Wurzeln in langjährigen Fehlhaltungen und -belastungen, die wiederum auf Fehlfunktionen des Nervensystems zurückzuführen sind.

Bevor du Symptome behandelst, ist es entscheidend, nach den Ursachen zu suchen. Selbst wenn du kein Profiathlet bist, profitierst du von den Vorteilen der Neuroathletik. In einer digitalisierten Welt verbringen wir mehr Zeit vor Bildschirmen, was zu Fehlhaltungen und Schmerzen führen kann. Typische Probleme sind verkürzte Hüftbeugemuskeln, vorgelagerte Schultern und chronische Schmerzen im Nacken und Rücken.

Was vielleicht überraschend ist: Durch gezielte Korrekturübungen und das Training unserer sensorischen Systeme können wir sogar Konzentrationsschwäche beheben und möglicherweise unsere Sehfähigkeit verbessern.

Warum sollte Neuroathletik Bestandteil deines Alltags sein?


Neuroathletik Training stellt einen innovativen Ansatz dar, der nicht nur im Leistungssport, sondern auch in unserem Alltag enormes Potenzial bietet. Dieser Ansatz berücksichtigt das individuelle neuronale Anforderungsprofil, das im täglichen Leben und im Sport gefordert wird.

Im Leistungssport kann Neuroathletik Training die Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung, Kraft und Beweglichkeit erheblich steigern und somit zu einer insgesamt besseren sportlichen Leistung führen. Lars Lienhard, ein angesehener Sportwissenschaftler, hat das immense Potenzial des Neuroathletik Trainings erkannt und weiterentwickelt.

Doch auch wenn du kein Profiathlet bist, profitierst du von dieser Methode. Bereits kleinste Funktionsstörungen im Nervensystem können zu langfristigen (chronischen) Schmerzen und allgemeinem Unwohlsein führen.

Die Vorteile des Neuroathletik Trainings gehen jedoch über die sportliche Leistung hinaus. Es kann auch helfen, alltägliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenverspannungen, Magen-Darm-Probleme und Konzentrationsschwäche zu lindern.

Brauche ich spezielle Ausrüstung für Neuroathletik-Training?

Nein. Viele Neuroathletik-Übungen erfordern keine spezielle Ausrüstung und können in dein bestehendes Trainingsprogramm integriert werden. Eine qualifizierte Trainerin kann jedoch spezielle Tools wie zum Beispiel Farbbrillen, Atemtrainer oder Widerstandsbänder empfehlen, um die Trainingsergebnisse zu maximieren.

Welche Übungen sind Teil des Neuroathletik Trainings?

Neuroathletik Übungen können vielfältig sein und umfassen neben dem Training für Augen, Gleichgewicht, Propriozeption auch Atmung sowie koordinative und reaktionsschnelligkeitssteigernde Übungen. Sie können auch Übungen zur Verbesserung der Körperkontrolle, Konzentration und Stressreduzierung umfassen.

Kann Neuroathletik Training zur Schmerzlinderung beitragen?

Neuroathletik Training kann dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren, insbesondere bei schmerzbedingten Bewegungseinschränkungen. Durch die Verbesserung der Körperkontrolle und Koordination können schmerzhafte Belastungen minimiert werden. Durch das Umprogrammieren der Schmerzantwort im Gehirn kann Neuroathletik auch bei chronischen Schmerzen eine Verbesserung erzielen.

Gibt es wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit von Neuroathletik Training?

Die wissenschaftliche Grundlage des Neuroathletik Trainings baut auf dem Konzept der Neuroplastizität auf. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, sich durch gezieltes Training und Wiederholung neu zu organisieren und anzupassen, was auch den motorischen Output positiv beeinflussen kann. Es gibt bisher keine einzelnen Studien, die gezielte Übungen und deren direkte Wirkungsweise überprüfen. Es ist weitere Forschung erforderlich, um die Wirksamkeit des Neuroathletik Training noch besser zu verstehen, zu bestätigen und zu klären, welche Übungen am wirksamsten sind.

Kann ich Neuroathletik Training in meine bestehende Trainingsroutine integrieren?

Neuroathletik Training kann in die bestehende Trainingsroutine integriert werden, um die Fortschritte in der Sportart oder im individuellen Fitnessprogramm zu maximieren. Expert:innen können spezifische Übungen und Aktivitäten empfehlen, die zum individuellen Zielen passen.

Wie oft sollte ich Neuroathletik Training durchführen?

Die Häufigkeit des Neuroathletik Trainings kann je nach individuellen Zielen variieren, sollte jedoch regelmäßig sein. Konsistente Übung und Engagement sind entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine Expertin kann bei der Festlegung eines passenden Trainingsplans helfen.

Ist Neuroathletik das gleiche wie Neurozentriertes Training?

Neuroathletik und Neurozentriertes Training sind zwei Begriffe, die auf ähnliche Konzepte in Bezug auf die Optimierung der körperlichen Leistung und die Rolle des Nervensystems abzielen. Neuroathletik konzentriert sich speziell auf die Anwendung neurowissenschaftlicher Prinzipien und Techniken im Bereich des Sports und der athletischen Leistung. Es betont die Verbesserung der Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Körper, um die sportliche Leistung zu steigern.

Neurozentriertes Training ist allgemeiner und kann auf verschiedene Bereiche des Trainings angewendet werden, einschließlich des Sports, der körperlichen Fitness, der Rehabilitation und des allgemeinen Wohlbefindens. Es bezieht sich auf das Training, das darauf abzielt, die neurologische Verbindung zwischen Gehirn und Körper zu stärken.

Was ist Neurozentriertes Training?

Neurozentriertes Training, ein innovativer Ansatz, der das menschliche Nervensystem in den Mittelpunkt des Trainings stellt. Statt sich ausschließlich auf Muskeln, Sehnen, Knochen, Bänder und Gelenke, also den aktiven Bewegungsapparat, zu konzentrieren, betrachtet dieser Ansatz das Gehirn als zentrale Schaltstelle. Er integriert sogar Aspekte wie die Augen und das Gleichgewicht in das Training. Die Grundidee hinter dieser Methode ist faszinierend: Bewegung wird im Gehirn generiert. Durch gezielte Übungen kann nicht nur die Bewegung und das Gleichgewicht verbessert und die Körperhaltung optimiert, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden, was zu einer gesteigerten Leistungsfähigkeit führt.

 Wir alle sind auf Höchstleistungen angewiesen, sei es im Beruf oder in unserer Freizeit, in Beziehungen zu Familie, Freunden und Kollegen. Unsere individuellen Herausforderungen können vielfältig sein, von alleinerziehenden Müttern, die zwischen Job und Kinderbetreuung jonglieren, bis hin zu Krankenpflegern, die versuchen, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen. Egal ob Büroangestellte, Selbstständige, Führungskräfte oder Handwerker, wir tragen alle unser eigenes Bündel an Verantwortung.

Die Individualität des menschlichen Körpers steht im Mittelpunkt des Neurozentrierten Trainings. Statt sich nur auf Muskeln und Knochen zu konzentrieren, betrachten wir alle Körperfunktionen aus einer neurowissenschaftlichen Perspektive. Hierbei steht das Gehirn im Mittelpunkt, da es Abläufe im gesamten Körper steuert und wie der Dirigent eines Orchesters funktioniert. Durch diese Trainingsmethode kannst du nicht nur dein Gleichgewicht und deine Stabilität verbessern, sondern auch dein allgemeines Wohlbefinden steigern.

Warum ist das Neurozentrierte Training nicht nur für Leistungssportler relevant?

Dieser Ansatz hat sich aus dem Profisport entwickelt, da er die Leistungsfähigkeit erheblich steigern kann. Unter dem Begriff "Neuroathletik" hat sich dieser Ansatz seit 2014 im Fußball und in anderen Profisportarten verbreitet. Der deutsche Sportwissenschaftler Lars Lienhard hat den Begriff "Neuroathletik" geprägt und diese Methode aus den USA nach Deutschland gebracht. Die Grundlage dafür bildet das ausgeklügelte Konzept von Dr. Eric Cobb, der mit Z-Health ein Aus- und Weiterbildungssystem entwickelt hat, das sich auf die Anwendung von Neurowissenschaften im Training konzentriert.

Im traditionellen Athletiktraining wurde das Training für bestimmte Sportarten durch Augen-, Balance- und Bewegungstraining optimiert. Ein Fußballspieler, der schneller eine Spielsituation erfassen kann, kann den entscheidenden Pass spielen und ein Tor erzielen. Eine Sprinterin, die mehr Stabilität und Schnellkraft entwickelt, kann schneller aus dem Startblock kommen.

Obwohl nicht jeder von uns Leistungssportler ist, streben wir dennoch alle nach persönlicher Exzellenz in unserem Leben. Im Alltag sei es privat oder beruflich, möchten wir effizient funktionieren. Wir streben nach Wohlbefinden und Energie. Wir müssen schnelle Entscheidungen treffen, einen klaren Überblick behalten und rasch reagieren können. Daher sollten die Trainingsziele immer lauten: Neue Fähigkeiten erlernen und diese in unseren Alltag integrieren. Bewegung ist nicht nur komplex, sondern auch äußerst individuell. Standardisierte Trainingsprogramme allein können daher nur begrenzte Verbesserungen erzielen. Durch die Integration von Tests und Übungen aus der Neurowissenschaft können jedoch Trainingsergebnisse erzielt werden, die bisher unerreichbar schienen.

Was unterscheidet Neuroathletik und Neurozentriertes Training?

Insgesamt können Neuroathletik und neurozentriertes Training als verwandte Konzepte betrachtet werden, wobei Neuroathletik spezifischer auf die sportliche Leistung und Athletik ausgerichtet ist, während neurozentriertes Training breiter gefasst ist und in verschiedenen Kontexten angewendet werden kann. Beide Ansätze betonen jedoch die Wichtigkeit der Optimierung der neurologischen Verbindung zwischen Gehirn und Körper für eine verbesserte Leistung und Lebensqualität. In den folgenden Bereichen unterscheiden sich die beiden Ansätze:

  • Anwendungsgebiet:

Neuroathletik: Dieser Ansatz findet hauptsächlich Anwendung im Leistungssport, bei Athleten und Sportlern, die ihre sportliche Leistung steigern und ihre Bewegungskoordination verbessern möchten.

Neurozentriertes Training: Dieses Konzept kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden, einschließlich Rehabilitation, körperlicher Fitness, Schmerzmanagement und Alltagsbewegungen. Es richtet sich nicht nur an Hochleistungssportler, sondern auch an Menschen, die ihre körperliche Funktion und Beweglichkeit verbessern möchten.

  • Schwerpunkt und Ziele:

Neuroathletik: Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der sportlichen Leistung durch gezieltes Training, das die neurologische Steuerung von Bewegungen und Reaktionen optimiert. Schnellere Reaktionszeiten und präzisere Bewegungen sind hierbei wichtige Ziele.

Neurozentriertes Training: Dieser Ansatz kann vielfältige Ziele haben, darunter die Verbesserung der Körperkontrolle, Koordination, Schmerzreduktion, Rehabilitation nach Verletzungen und die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.

  • Zielgruppe:

Neuroathletik: In erster Linie richtet sich Neuroathletik an Athleten und Sportler auf Wettkampfniveau, die spezifische sportliche Ziele verfolgen.

Neurozentriertes Training: Neurozentriertes Training kann für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels geeignet sein, da es verschiedene Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens anspricht.

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