Wie du mit Schmerzen im Alltag umgehen kannst.
Was du über Schmerzen wissen solltest
Aus der Schmerzforschung ist bekannt, dass Schmerzen im Gehirn entstehen. Ob und wie stark wir Schmerzen empfinden, hängt entsprechend auch damit zusammen, in welcher Gefahr unser Gehirn glaubt, dass sich unser Körper befindet. Durch das Neurozentrierte Training kannst du genau daran ansetzen und die Kontrolle über den eigenen Körper zurückbekommen.
Wie und Wo entstehen Schmerzen?
Schmerzen entstehen im Gehirn – sie sind damit kein Eingangssignale des Körpers sondern Ausgangssignale des Gehirns.
Ob ein Schmerzsignal gesendet wird oder nicht, entscheidet das Gehirn.
Es erhält von diversen Rezeptoren Signale und damit Informationen – beispielsweise über Spannungsunterschiede im Gewebe.
Es sendet bei bedrohlichen Situationen Warnsignale an das Zentrale Nervensystem.
Das Gehirn empfängt diese und zahlreiche weitere Informationen, integriert und interpretiert sie.
Es entscheidet, ob die Bedrohung so hoch ist, dass Schmerzwahrnehmung freigegeben wird.
Hierbei arbeiten zwölf unterschiedliche Funktionsbereiche im Gehirn zusammen.
Es gibt also nicht ein Schmerzzentrum.
Welchen Zweck erfüllen Schmerzen?
Schmerz ist überlebensnotwendig
bedeutend als Schutzmechanismus unseres Körpers
ruft eine sofortige Verhaltensänderung hervor
Körperreaktion auf hohe Schmerzintensität kann zum Beispiel
sofortige Veränderung des Bewegungsmusters
Unterbrechung der Bewegung
sofortiger Schutzreflex vor gefährlicher Situation (beispielsweise Handwegziehen vor tieferen Schnitten mit dem Messer oder Schonhaltung bei stark ruckartigen, ungewohnten Bewegungen)
Wodurch wird die Schmerzentstehung beeinflusst?
An der Entscheidung des Schmerzsignals sind unter anderem die Areale der Emotionssteuerung, der Erinnerungsspeicherung sowie Planung zukünftiger Entscheidungswege beteiligt. Neben den biologischen Aspekten spielen dementsprechend auch psychologische und soziale Faktoren eine Rolle bei der Entstehung des Schmerzes.
Ein Nervensystem, dass sich langfristig sicher und unbedroht fühlt, bildet einen gesunden und leistungsfähigen Körper. Dies gilt es, im Training zu erreichen beziehungsweise zu etablieren und ist die Grundlage des neurozentrierten Trainings.
Wie kannst du all das Schritt für Schritt umsetzen?
Verhaltensweisen, die die im Umgang mit Schmerzen im Alltag weiter helfen können.
Informationen und Wissen über Schmerz- und Bedrohungsmanagement
Hinterfragen der eigenen Stresssituation
Gesundheitsverständnis aufbauen
Soziale Kontakte
Medizinische Unterstützung und Aufklärung
Starker Glauben an etwas (z.B. Religion, Wissenschaften, an sich selbst)
Ausreichend Bewegung aber auch Ruhe/ Erholung zur richtigen Zeit
Sinn für Humor
Intimität
Gesunde Ernährung
Vielfältige Bewegung
Ausgewogener Lifestyle
Kontakt zur Natur
Was Du direkt umsetzen kannst:
Frage dich: Was war heute gut?
Egal ob im Job oder Privatleben, ob mit Partner:in oder Bekannten, ob Essen oder Begegnung im Supermarkt, ob Artikel in der Zeitschrift oder Wetter - völlig egal. Mach dir das bewusst.Reflektiere Abends deinen Tag, stell dich vor den Spiegel und erzähle dir selber, was dir heute Gutes begegnet ist. Schau dich dabei im Spiegel an und nimm dich und den Moment bewusst wahr.
Unterbreche aktiv deine negative Gedankenschlaufe. Wenn du bemerkst, dass sich deine Gedanken nur um Negatives drehen, nimm einen Zettel und Stift und schreib dir auf, was heute schon positives passiert ist.